Markdown-Editor iA Writer nun auch für Windows
Der Markdown-Editor iA Writer hat eine große Fan-Gemeinde. Allerdings lief das Programm bisher nur auf dem Mac plus iOS plus Android – daher wurde die Windows-Variante sehnsüchtig erwartet.[1] Seit gestern kann man sie nun downloaden und installieren – ein großer Schritt nach vorne. Der ebenfalls von vielen Autoren geschätzte Konkurrent Ulysses wird nach wie vor nur für MacOS und iOS angeboten – und weist als zweiten Nachteil ein Abo-Modell auf, das manchem Anwender zu teuer erscheint. iA Writer begnügt sich hingegen mit Einmal-Zahlungen zwischen 6 und 30 Euro. Was leistet iA Writer nun?
Unter Windows trägt iA Writer zwar die Versionsnummer 1.0, aber ein paar Verbesserungen werden noch kommen. Die Basis-Funktionen laufen, doch man vermisst im Moment beispielsweise noch den Bibliotheksbereich. Die Auflistung der Dateien und Pfade geschieht also über den Windows-Dateimanager, womit man sicher für den Anfang leben kann. Aber für das Arbeiten an umfangreichen Projekten ist die Integration ähnlich wie unter MacOS wichtig.
Fast alle anderen Kernfunktionen sind dafür aber schon mit dabei:
Integration von Fotos
Damit Grafiken sofort in der Vorschau angezeigt werden, erwartet iA-Writer die Verwendung von iCloud. Da der Dienst auch unter Windows läuft, ist das kein Problem – der Austausch zwischen den Systemen klappt problemlos.
Focus-Modus
Beliebt bei vielen Anwendern ist der Focus-Modus: Während des Schreibens wird der größere Teil des Textes „gedimmt“, nur die aktuelle Zeile oder der aktuelle Abschnitt ist deutlich sichtbar:
Code-Blöcke
Die sog. „Code-Blöcke“ sind unter iA Writer eine pfiffige Lösung: An beliebiger Stelle kann man eine bereits angelegte Datei mit einem simplen Schrägstrich integrieren (z. B. „\datei1.md“). Man kann damit auch ein Master-Dokument anlegen, das viele kleine Dateien aufnimmt:
Das klappt ganz gut, sogar ein gemeinsames Inhaltsverzeichnis kann erzeugt werden. Hier wird im Screenshot allerdings erkennbar, dass die Windows-Version noch Probleme mit der Darstellung von Unterebenen hat (gilt auch für Listen), das soll demnächst so korrekt wie unter Mac aussehen:
Abschnitte „einklappen“
Nützliche finde ich es, wenn ein Markdown-Editor Abschnitte ein- und ausklappen kann. Auf diese Weise muss man nicht für jeden größeren Abschnitt eine eigene Datei anlegen und verliert dennoch nicht den Überblick. Ist in der Windows-Version eingebaut:
Fazit
Momentan hat die Windows-Version zwar noch einige Schwächen, ist aber schon sehr gut einsetzbar. Sofern man auf seinen anderen Geräten ohnehin bereit iA Writer nutzt, lohnt die Anschaffung sicher. Auch soll demnächst ein größeres Update für alle Systeme erscheinen – man darf gespannt sein. Und nach wie vor lässt sich insbesondere auf mobilen Geräten sehr gut mit der Anwendung arbeiten.
[1] Eigentlich ist es bei einem Markdown-Text gleichgültig, welchen Editor man auf welchem System nützt, man kann Programme meist problemlos „mischen“. Aber gerade wenn es um die Einbettung von Grafiken geht, gehen die Anwendungen unterschiedliche Wege.
2 Kommentare
Paubolix
Leider weiterhin iCloud für Bilder. Das ist doof,wenn man Dropbox und/oder GDrive nutzt. Wer will dann noch einen Sync laufen lassen, nur für Bilder und nur für eine App. Schade, dann bleibt die App weiter, trotz gekauft, nicht installiert. Und das Windows-Programm ist kein Thema.
Ich verstehe einfach nicht, warum man sich künstlich die Zielgruppe verkleinert.
Gruß
Herbert
Ja, das stimmt. Allerdings ist eine neue Version in Vorbereitung. Durch die neuen Windows-Anwender vermute ich, dass diese Einschränkung aufgehoben wird.