Nextcloud: File-Picker mit neuer Verschlüsselungsoption

Verschlüsselung für Ordner

Für Nextcloud-Ordner können schon länger Upload-Links erzeugt werden. Die Empfänger des Links müssen über keinen eigenen Nextcloud-Account verfügen oder eine spezielle App benutzen. Es öffnet sich im Browser einfach ein Fenster mit einem Button, der die Auswahl von Dateien ermöglicht – fertig. Funktioniert auf allen Systemen und auch mobil. Für diesen sogenannten „File-Picker“ gibt es nun eine wichtige Neuerung: Eingestellte Dateien werden verschlüsselt und können nur vom Nextcloud-Inhaber eingesehen werden. Ideal für Bewerbungsunterlagen, im journalistischen Umfeld oder für alle sensiblen Daten.

Damit die Verschlüsselung in der Version 26 funktioniert, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:

  1. Auf dem Desktop wurde die aktuelle Version des Nextcloud-Clients (3.8 oder neuer) installiert.
  2. Die Nextcloud wurde mit der App „End-to-End Encryption“ erweitert.

Nach einem Sync erscheint im Client eine Meldung, dass man die Verschlüsselung aktivieren kann. Falls nicht: erneut ab- und anmelden.

Verschlüsselung im Desktop-Client

Nun erstellt man einen leeren Ordner und führt erneut den Sync-Vorgang durch. Anschließen wird im Kontextmenü des Ordners der Punkt „Verschlüsseln“ ausgewählt. Der Ordner erhält ein „Vorhängeschloss“-Symbol als Kennzeichen.

Verschlüsseln von Ordnern

Im Dateimanager kann dieser Ordner nun über die Option „Link zur sicheren Dateiablage kopieren“ geteilt werden.

Kontextmenü im Filemanager

Der generierte Link ist nun für die Weitergabe bereit. Empfänger können den Link im Browser öffnen und beliebig Dateien einstellen. Dabei wird darauf aufmerksam gemacht, dass es sich um eine verschlüsselte Freigabe handelt.

Upload über Browser

Die Verschlüsselung geschieht automatisch, die Dateien sind anschließend auf dem Server nicht mehr zu lesen. Auch nicht für andere Benutzer mit einem Konto bei der betreffenden Nextcloud. Erst nach einem Sync mit dem Desktop-Client kann die Datei auf dem lokalen Computer angezeigt werden.

Die Ende-zu-Ende-Ordner-Verschlüsselung erfordert mehrere Schritte, was etwas umständlich ist. Daher empfehle ich für allgemeine Nextcloud-Ordner eher das kostenlose Tool Cryptomator (womit man allerdings keine Freigabe-Links erzeugen kann). Der Charme der neuen Funktion liegt darin, dass die Empfänger über keine Verschlüsselungskenntnisse und über keine Apps verfügen müssen.

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